Rang zwei für NRW in der Mixed Team Relay – und das Sport- und Tanzinternat mittendrin
Jena ist nicht Paris. Die Deutschen Meisterschaften Jugend und Junior*innen sind nicht die Olympischen Spiele. Aber das rund 50 Personen starke Team des NRWTV, das gen Thüringen gereist war, erlebte ein tolles Wettkampfwochenende in allen Bereichen: sportlich, atmosphärisch, organisatorisch und auch eventbezogen. Mit von der Partie waren alle neun aktuellen Bewohner*innen des Esser Sport- und Tanzinternats sowie drei kommende Internatsschüler.
Eine Fast-Parallele hatten die Jenaer Tage aber doch zu Olympia. Erstmals seit vielen Jahren war wieder eine Mixed Team Relay Bestandteil des Programms. In dieser holte sich Team I des NRWTV mit Finja Herrmann (Brander SV) Silber, Team II mit Emma Fahrenson (PV Triathlon Team TG Witten) und Santiago Guzman-Becker (Bayer Uerdingen) wurde 15. von 26 gestarteten Quartetten.
„Das waren die besten Deutschen Meisterschaften der letzten Jahre“, sparte der „Chef“ des Trosses, Klemens Naber, nicht mit Lob für die Organisatoren. Den Vize-Präsident Leistungssport des Verbandes erfreute vor allem, dass rund um die DM auf viele Details geachtet wurde. „Beginnend mit einer schönen Eröffnungsfeier und der Länderparade zum Zeiss-Planetarium über die Eröffnungsrede des Oberbürgermeisters Dr. Thomas Nitzsche bis zum Athletendorf samt Catering versprühte der Paradies Triathlon einen Hauch von Olympia. Das war eine tolle Show für die Aktiven, die Trainer*innen und die Betreuer*innen. Für dieses Top-Niveau sprechen wir unseren Dank und unseren Respekt aus.“
Da die Thüringer zudem noch den Wettergott auf ihre Seite gezogen hatten, waren auch die zwei Renntage ein organisatorisch rundum gelungenes Erlebnis für alle Beteiligten. Dabei stand der Sonntag ganz im Zeichen der Premiere der Mixed Team Relay, und diese durfte auch sportlich als gelungen bezeichnet werden aus NRW-Sicht. Rang zwei und Rang 15 weisen in den Ergebnislisten die grün-weiß-rote Trikolore auf.
Silber für den NRWTV mit Finja Herrmann bei der Staffel-Rückkehr
Die Zusammensetzung der zwei Staffeln hatte das Trainer-Trio Andy Bullock, Leitender Landestrainer, Dennis Krönkemeier, Stützpunkttrainer Essen, und Felix Koebcke, Wissenschaftlicher Trainer in der Ruhrstadt, wie folgt vorgenommen: Team I bildeten neben der Helmholtz-Gymnasiastin Finja Herrmann noch Nora Lanzerath, Lukas Kurtenbach (beide SSF Bonn) und Bruno Krumbeck (SuS Stadtlohn). Team II war mit zwei Wahl-Essener*innen besetzt: Emma Fahrenson und Santiago Guzmann Becker waren gemeinsam mit Marius Voos (Hildener AT) sowie Johanna Siemons (Brander SV) an den Start gegangen.
Dieser erfolgte um 09:00 Uhr morgens und es entwickelte sich ein spannendes Rennen mit den für dieses Format typischen Positionskämpfen. Ob der kurzen Distanzen, in Jena jeweils 300 Meter Schwimmen, 5,5 Kilometer im Sattel und 1400 Meter in Laufschuhen (, wenn gewünscht), stehen die Athlet*innen auch oft vor schweren Entscheidungen, einen Soloritt zu wagen oder doch auf Gruppen und Zusammenarbeit zu setzen.
Es dauerte in Jena bis zum dritten Starter, dass sich eine klare Führungsgruppe etablierte. Finja Herrmann hielt das Quartett als zweite Starterin in der Spitzengruppe und erfüllte so ihren Auftrag bravourös. Das bayerische Team und die Baden-Württemberger*innen führten das Feld mit leichtem Vorsprung an, bevor Team NRW I den Anschluss schaffte. In Schlagdistanz blieb auch Schleswig-Holsteins Mannschaft. Das Finale bestritt Nora Lanzerath, die mit einer guten Leistung den Silberrang absicherte, aber gegen die an diesem Tag überragende Chiara Göttler aus Bayern keine Chance hatte. Nach 1:16:23 Stunden jubelte NRW aber über ein Superergebnis. Die „Bazis“ waren nach 1:15:42 Stunden Deutscher Meister geworden. Rang drei ging in 1:17:17 Stunden an das nördlichste Bundesland, nachdem sich Baden-Württemberg gleich zwei Zeitstrafen eingehandelt hatte.
Etwas im Schatten dieses Duells verlief das Rennen des zweiten „NRW-Vierers“. Emma Fahrenson war Nummer zwei in der Staffelrangfolge und wechselte auf ihren Internatskollegen Santiago Guzmann-Becker. Insgesamt benötigten die beiden zusammen mit Marius Voos und Johanna Siemons 1:18:41 Stunden. Damit verfehlten sie einen Top Ten-Platz um nur 15 Sekunden. Der folgende Rang 16 hatte knapp zweieinhalb Minuten Rückstand. Das Landestrainer-Trio war mit beiden Staffelresultaten fein. „Nach den durchwachsenen Ergebnissen und Leistungen bei den DTU-Cups in Halle und Forst, konnte der Aufwärtstrend fortgesetzt werden. Das zeigt, die Richtung stimmt“, so Andy Bullock. „Bedanken möchte ich mich noch bei den Verantwortlichen im Sport- und Tanzinternat und auch der Schulleitung des Helmholtz-Gymnasiums. Hier haben wir immer Vertrauen erhalten, und sie haben unsere Maßnahmen mitgetragen, auch wenn in 2024 nicht alle Erwartungen erfüllt wurden. Nach dem guten Abschluss in Jena freuen wir uns nun auf das nächste Jahr und die neue Saison.“