Die letzte Möglichkeit der Qualifikationsphase für die Olympischen Sommerspiele in Paris ist zu Ende. In den vergangenen Tagen starteten bei den 135. Deutschen Meisterschaften in der Berliner SSE sämtliche Essener Talente, um dieses und andere internationale Höhepunkte anzuvisieren. Nicht nur ging es um Olympia, sondern gerade für unseren Nachwuchs stehen noch andere Höhepunkte auf dem Programm. Die Europameisterschaften sowie die U-23 EM, die Junioren-EM und das Central European Country Junior Meet.
Die Topathleten von Bundesstützpunkttrainerin Nicole Endruschat und DSV-Trainer Stephan Wittky gewannen insgesamt sieben Medaillen, davon vier aus Gold, eine Silber und zwei Bronzemedaillen.
Bereits die Olympianorm vor zwei Wochen erreichte Cedric Büssing über 400m Lagen. Bei der Schwimm-DM bewies er erneut, dass er der schnellste deutsche Schwimmer auf dieser Strecke ist und somit mit der Nominierung rechnen darf. Direkt hinter ihm schlug Trainingskollege Finn Hammer in einer fabelhaften Bestzeit von 4:21,04 an. Mit seiner Leistung unterbot er die JEM-Norm deutlich und schneller ist aktuell nur der Magdeburger Arne Schubert (4:19,94). Das Fenster für die Quali der JEM schließt im nächsten Monat nach der DJM.
Über die Hälfte der Distanz sind beide Talente ebenfalls im Finale geschwommen. Cedric krönte sich erneut mit dem Titel zum Deutschen Meister 2024 und Finn belegte in 2:02,69 und Junioren-EM Norm einen starken vierten Platz. Beide beendeten ihren erfolgreichen Wettkampf über 200m Rücken. Cedric zeigte nochmals, dass er unter zwei Minuten schwimmen kann (EM-Norm 1:59,02 4. Platz). Finn kam in 2:02,19 auf Platz sechs und rankte damit aktuell die schnellste Zeit für die JEM Platzierung.
Jeannette Spiwoks schlug über die längste Distanz in 16:21,76 auf Platz fünf an. Für sie war es nicht ihr schnellstes Rennen, aber dennoch die Unterbietung der geforderten EM-Norm Mitte Juni in Belgrad/Serbien. Die 800m Strecke bestritt sie in einem knappen Rennen um Bronze in 8:33,72 als Viertschnellste.
Ebenfalls mit super Bestzeit kraulte Simon Reinke die 400m Freistil. In einer Wahnsinnszeit von 3:52,85 ist auch er unter der JEM-Norm geblieben und vor ihm aktuell ebenfalls nur Arne Schubert (3:49,41) aus dem Kopf-an-Kopf Rennen von Donnerstag. Einen Tag später beeindruckte Simon nochmals über die doppelte Distanz. In 8:06,83 schlug er im zeitschnellsten Lauf als Sechster an.
Philipp Peschke bescherte sich mit Bestzeit und Treppchen über 200m Freistil. In 1:49,00 gewann der die Bronzemedaille und blieb zudem genau auf der U23 EM-Norm Mitte Juli in Uster/Schweiz. Über 200m Rücken schlug er in 2:02,47 als Siebter an.
Unsere beiden Freistilspezialistinnen Nina Sandrine Jazy und Julianna Dora Bocska demonstrierten ihr Sprinttalent und mischten über die 50m+100m Strecken in den Finals und sogar vorne mit. Nina sprintete in Bestzeit über 100m in 55,16 zum vierten Platz. 4,4 Zehntel später schlug Julianna als Sechste an und bestätigte die JEM-Norm. Der 50m Sprint ging mit neuem Altersklassenrekord im Jahrgang 2005 an Nina (24,91). Mit der Zeit sicherte sie sich nicht nur die EM-Norm sondern auch den Titel vor Jessica Felsner (25,12 SC Aqua Köln) und Nele Schulze (25,14 SG Neukölln e.V. Berlin). Julianna bestätigte ihre gute Form und unterbot auch hier als schnellste der JEM Jahrgänge die Qualizeit in 25,35.
Maximilian Pilger schnappte sich über 100m Brust in 1:00,30 hinter Melvin Imoudu (Potsdamer SV) und Noel de Geus (Eintracht Hildesheim) die Bronzemedaille. Am Sonntag stand er über 200m sogar ganz oben auf dem Treppchen. In 2:12,15 schlug er als Sieger an.
Kim Kristin Krüger, Lina Kröger und Jennifer Pietrasch duellierten sich über 50m Rücken. Jennifer hatte den besseren Zielanschlag und kam in 29,12 auf den vierten Rang. Kim schlug in 29,20 als Fünfte und Lina als Sechste (29,42) an. Über 100m standen Kim und Lina ebenfalls im Finale und beendeten es in 1:03,40 auf Platz sechs und 1:03,15 auf Platz fünf. Die 20-jährige Lina ließ über die 200m Rücken in 2:16,09,17 nichts anbrennen und krönte sich mit neuer persönlicher Bestleistung und einer Bronzemedaille.
Weitere A-Final Teilnahmen gab es durch
Laura Sophie Kohlmann (6. 400m Lagen)
Kathrin Demler (6. 100m Schmetterling und 5. 200m Lagen)
Julian Koch (7. 100m Schmetterling)
Die Startgemeinschaft Essen kann sehr zufrieden sein, denn die Talente aus eigenen Reihen sind aus dem Nachwuchsbereich und in dem sind unsere Schützlinge weit vorne mitgeschwommen. Es war die perfekte Einstimmung für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften Ende Mai. Mit den DM und der Berlin Swim Open sind nun einige Kandidaten, die wie allen voran Cedric für Olympia nominiert werden und die EM sowie die U23 EM mit Jeannette, Nina und Philipp und voraussichtlich Luke Zabel für das CECJM. Weitere Top Schwimmer wie Julianna, Simon und Laura haben sich bereits für die JEM gut positioniert und bekommen bei der DJM nochmals die Chance dies zu beweisen. Insgesamt sind es doch einige aus dem Nachwuchsbereich, die im Sommer Team Deutschland erfreulicherweise repräsentieren werden. Die SG Essen ist sehr stolz auf die Errungenschaften der einzelnen Athleten!